Vogl-Per­spek­ti­ve

Über un­se­re »Zeit­ver­schie­bun­gen«, al­so die Vi­sua­li­sie­run­gen von Ver­än­de­run­gen im Stadt­bild durch in­ter­ak­ti­ve »Einst & Jetzt«-Schiebefotos, hat­ten wir be­reits vor sie­ben Jah­ren be­rich­tet. In­zwi­schen ist das Für­thWi­ki durch vie­le wei­te­re die­ser Schie­be­bil­der be­rei­chert wor­den. Die jüng­sten (und spek­ta­ku­lär­sten) Neu­zu­gän­ge ver­dan­ken wir un­se­rem Team-Mit­glied Claus W. Vogl, des­sen Hang zum licht­bild­ne­ri­schen Per­fek­tio­nis­mus auf den er­sten Blick er­kenn­bar ist. Zum Bei­spiel in die­ser An­sicht der Stadt­gren­ze:

Un­ser Fo­to­graf hat neu­lich nicht nur ei­ne U‑Bahn punkt- und pass­ge­nau ab­ge­war­tet, er hat da­bei auch die ex­akt glei­che Po­si­ti­on ein­ge­nom­men wie sein Vor­gän­ger Ru­dolf Grü­ner im Jahr 1977! Be­die­nen sie die Trenn­li­nie zwi­schen den bei­den 47 Jah­re aus­ein­an­der­lie­gen­den Auf­nah­men mit dem Maus­zei­ger (oder dem Wisch­fin­ger) und ach­ten sie auf die De­tails: Die Ober­lei­tung der Stra­ßen­bahn ist der Strom­schie­ne der U‑Bahn ge­wi­chen, das un­te­re Zaun­ge­län­der ist norm­ge­recht er­höht wor­den und beim Pil­len­stein wer­den schon lan­ge kei­ne leuch­tend bun­ten Au­tos mehr ver­kauft, son­dern nur noch farb­los-un­auf­fäl­li­ge Lan­ge­wei­ler...

Um so ei­ne span­nen­de »Zeit­ver­schie­bung« zu er­schaf­fen, muss man nicht im­mer gleich Jahr­zehn­te über­brücken. Mit­un­ter rei­chen auch we­ni­ge Stun­den Ab­stand, wie hier am ef­fekt­vol­len Ex­em­pel der Ufer­pro­me­na­de zu se­hen:

Dass der lau­schi­ge Weg am Red­nit­zu­fer ent­lang des Abends zum Rot­licht­be­zirk wird, hat üb­ri­gens nichts mit groß­städ­tisch-fri­vo­lem Nacht­le­ben zu tun, son­dern dient eher dem prä­ven­ti­ven In­sek­ten­schutz...

Wei­te­re se­hens­wer­te Schie­be­rei­en von Claus W. Vogl durch die Für­ther Zeit­läuf­te fin­den sich in den Ar­ti­keln zur Ki­der­lin­stra­ße (wo einst die Stra­ßen­bahn fuhr) und zum Ca­fé Fen­ster­gucker (wo einst das »Arsch­backen-Ca­fé« stand). Be­son­de­ren Gru­sel­fak­tor hat das Slider­fo­to im Ar­ti­kel zur Hit­ler­ju­gend, das zu er­stel­len gar nicht so ein­fach war, weil der ur­sprüng­li­che Auf­nah­mestand­ort am Kö­nigs­platz heut­zu­ta­ge so gut wie im­mer zu­ge­parkt ist.

Ha­ben Sie Lust auf mehr be­kom­men? Ei­ne Über­sicht al­ler im Für­thWi­ki ent­hal­te­nen Slider-Auf­nah­men fin­den Sie hier. Viel Spaß bei Ih­ren be­weg­ten (und be­we­gen­den) Er­kun­dungs­rei­sen durch die Für­ther Stadt­ge­schich­te!

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4 Kommentare zu »Vogl-Per­spek­ti­ve«:

  1. Paul Pesel meint:

    Zum er­sten Bild­ver­gleich ei­ne Er­gän­zung:

    Deut­lich zu er­ken­nen ist die Li­nie 1 (Bil­ling-An­la­ge – Luit­pold­hain), nicht die 21 (Flö­ß­au­str. – Zie­gel­stein) – al­so tat­säch­lich ein Vor­fahr der U1.

    Ich hab mal das Volt­me­ter an­ge­legt: Die Ober­lei­tung führ­te 600 V DC, die Strom­schie­ne bie­tet 800 V DC.

    Die Hoch­bahn­strecke Mug­gen­hof – Stadt­gren­ze hat ei­ne hö­he­re Le­bens­dau­er als ver­gleich­ba­re Stra­ßen­brücken, was wohl dar­an liegt, dass das Schie­nen­fahr­zeug oh­ne Salz­streu­er aus­kommt.

    Hat je­mand ein Ver­gleichs­pho­to vom Na­del­öhr Beck – Ra­dio­ver­trieb in Hö­he der Schwa­ba­cher 1 (Schwa­ba­cher Stra­ße 1, Front­an­sicht Grun­dig-Ver­kaufs­ge­schäft in der Schwa­ba­cher Stra­ße 1); das war ja rei­ne Ner­ven­sa­che für Fuß­gän­ger, als Au­to­ver­kehr herrsch­te und sich 3 Tram-Li­ni­en (1, 21, 51) in bei­den Rich­tun­gen durch die Eng­stel­le zwäng­ten. Auch stürz­te mal ein Rad­ler, der sich in den Schie­nen ver­fing.

    Äs­daim­gous­bai

    #1

  2. Paul Pesel meint:

    Sry, es sind ge­nü­gend Ver­gleichs­fo­tos ein­ge­stellt.

    #2

  3. Meta Zill meint:

    da möch­te man noch mehr se­hen...... schön und in­ter­es­sant zu gleich! Dan­ke!

    #3

  4. Ralph Stenzel meint:

    Ger­ne! Ei­ne »best of«-Slider-Auswahl im Groß­for­mat ha­be ich auf der Ex­tra-Site

    klein-aber-fein.de/zeitverschiebungen/

    zu­sam­men­ge­stellt. Wohl bekomm’s!

    #4

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