Ein deut­scher Le­bens­lauf

Einfahrt KZ Auschwitz (Bundesarchiv, B 285 Bild-04413 / Stanislaw Mucha / CC-BY-SA 3.0)

Ein­fahrt KZ Ausch­witz (Bun­des­ar­chiv, B 285 Bild-04413 / Sta­nis­law Mu­cha / CC-BY-SA 3.0)

For­schen­de vom Für­thWi­ki ha­ben mass­geb­lich da­zu bei­getra­gen, dass die Bio­gra­fie des Fo­to­gra­fen »Ki­no Wal­ter« ali­as Bern­hard Wal­ter in der Li­te­ra­tur nicht mehr – wie noch vor ei­ni­gen Jah­ren – in 1945 en­det, son­dern bis zu sei­nem Tod in Fürth im Jah­re 1979 wei­ter­ge­schrie­ben wor­den ist. Dar­auf be­zie­hen sich so­wohl die wis­sen­schaft­li­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen der letz­ten Jah­re wie auch der Re­fe­rie­ren­de des nach­fol­gend an­ge­kün­dig­ten Vor­tra­ges.

Ruth Kol­lin­ger vom Stadt­mu­se­um schreibt in der ak­tu­el­len Ver­an­stal­tungs-An­kün­di­gung:

In der »Abend-Kul­tur« am 4. Mai 2023 um 19 Uhr fin­det der Vor­trag von Dr. Ste­fan Hörd­ler: »Bil­der und Ge­walt: SS-Fo­to­gra­fie, Ausch­witz und Bern­hard Wal­ter aus Fürth« statt.

Das Ge­dächt­nis zu Ausch­witz und an­de­ren na­tio­nal­so­zia­li­sti­schen Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern und Mord­stät­ten wird vor al­lem durch Fo­to­gra­fien von SS-Män­nern und da­mit durch den Blick der Tä­ter do­mi­niert. Zwar exi­stie­ren tau­sen­de von Fo­to­gra­fien al­lein zu Ausch­witz, aber nur ein Bruch­teil stammt aus den Hän­den der Op­fer. Der Vor­trag un­ter­sucht die Per­spek­ti­ven und Selbst­dar­stel­lun­gen der SS-Fo­to­gra­fie von 1933 bis 1945.

Ein Schwer­punkt liegt auf der fo­to­gra­fi­schen Über­lie­fe­rung zum KZ Ausch­witz und dem nach sei­ner Fin­de­rin be­nann­ten Li­li-Ja­cob-Al­bum. Die Auf­nah­men be­stim­men seit Jahr­zehn­ten die Vor­stel­lun­gen zum Ho­lo­caust, oh­ne je­doch aus­rei­chend zu be­rück­sich­ti­gen, dass es oft fo­to­gra­fi­sche In­sze­nie­run­gen der SS selbst wa­ren.

Ei­ne zen­tra­le Rol­le spiel­ten in die­sem Zu­sam­men­hang die SS-Fo­to­gra­fen um den Für­ther Bern­hard Wal­ter. Er nahm ei­ne her­vor­ge­ho­be­ne Stel­lung in­ner­halb der SS-La­ger­hier­ar­chie ein und schuf da­durch ein er­schrecken­des Zeit­do­ku­ment, das bis heu­te nach­wirkt. Trotz sei­ner en­gen Ver­wick­lun­gen leb­te Wal­ter nach dem Krieg weit­ge­hend un­be­hel­ligt als an­er­kann­tes Mit­glied der lo­ka­len Ge­sell­schaft. Über die­se The­ma­tik hin­aus wer­den die Kar­rie­ren an­de­rer Für­ther in­ner­halb des NS-Sy­stems be­leuch­tet, die zei­gen, wie Men­schen aus der Mit­te der Ge­sell­schaft zu tra­gen­den Säu­len des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus wur­den und wer­den konn­ten.

Die Ein­tritts­kar­ten kön­nen NUR im Stadt­mu­se­um im Vor­ver­kauf und nach Ver­füg­bar­keit an der Abend­kas­se er­wor­ben wer­den! Es kön­nen kei­ne Kar­ten vor­be­stellt wer­den. Si­chern Sie sich Ih­re Kar­ten am be­sten im Vor­ver­kauf. Ein­tritt: 5,- €/4,- € er­mä­ßigt (be­rech­tigt auch zum Be­such der Aus­stel­lun­gen)

Wir emp­feh­len die­sen Vor­trag ger­ne der Auf­merk­sam­keit un­se­rer Le­ser­schaft: Für zeit­ge­schicht­lich In­ter­es­sier­te frag­los ein Pflicht­ter­min!

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