Unseren repräsentativen FürthWiki-Laden haben wir jetzt über ein Jahr lang pandemiebedingt nur »auf Sparflamme« betreiben können. Aber auch wenn Veranstaltungen mit großem Publikumsandrang nach wie vor problematisch sind, so können wir unseren gut durchlüfteten Community Space doch in Kleingruppen durchaus nutzen. Anlässe dafür gibt es zusehends mehr, denn unsere sichtbare Präsenz im Stadtbild führt wie erhofft und erwartet zu immer häufigeren Anfragen und produktiven Kontakten...
Am gestrigen Mittwoch gaben sich die Nutzer*innen unseres Hauptquartieres sozusagen die Klinke in die Hand: Als erstes öffneten wir unseren Laden und unsere Handbibliothek am frühen Nachmittag für forschende Studierende. Inzwischen ist unser Buchbestand umfassend genug, um für stadtgeschichtlich Interessierte zumindest in manchen Themenbereichen eine gut erreichbare Alternative zum Stadtarchiv darzustellen. Selbstverständlich versuchen wir, die Bibliotheksnutzenden auch für unserer enzyklopädisches Projekt zu begeistern und zum aktiven Mitmachen zu animieren.
Am späteren Nachmittag fanden sich die Aktiven unserer neuen Arbeitsgruppe »Straßennamen-Historie« ein, um gemeinsam Artikel zu Straßen zu editieren, die nach Personen benannt sind. Zweck der Übung war die Übernahme der vorhandenen Informationen (Name, Anlass, Zeitpunkt der Benennung usw.) aus den offiziellen Dokumenten in die jeweiligen Artikel. Damit wird für die Nutzer*innen des FürthWikis ein echter Mehrwert generiert, denn viele der Namenspatron*innen sind halt doch nicht so prominent gewesen, daß sie im kollektiven Gedächtnis so prominent verankert wären wie (immer noch) ein Goethe, Schiller oder Lessing...
Abends wurde unser Laden dann zum Schauplatz einer bislang beispiellosen Hauruck-Aktion: Der uns kurzfristig angebotene Nachlass eines emsigen Hobby-Fotografen wurde spontan angenommen, abgeholt und angeliefert: Zwei PKW-Ladungen voller Alben und Diakästen wurden hereingetragen, provisorisch gestapelt und bis kurz vor Mitternacht einer ersten Sichtung unterzogen. In den akribisch beschrifteten Alben finden sich viele Fotos von privaten Familienfeiern und anderen Anlässen, die für unsere Mission nicht relevant sind. Es sind aber auch Unmengen von Fürther Motiven vorhanden, die inzwischen als zeithistorische Dokumente gelten können. Die Auswertung dieses Schatzes wird noch viele »Spätschichten« erfordern, aber für genau solche Gemeinschafts-Aktionen ist unser multifunktionales »Vereinsheim« ja auch gedacht!
Ob Vereinsbibliothek, kollektives Editieren oder gemeinsame Nachlass-Aufarbeitung: All das wäre ohne einen eigenen »Stützpunkt« gar nicht zu leisten! Weder in Privatwohnungen noch in Hinterzimmern von Lokalen könnten wir uns derartig ausbreiten und entfalten. Was uns jetzt freilich immer noch fehlt, sind weitere helfende Hände und Hirne, die sich aktiv bei uns einbringen wollen und können...