Am­bu­lan­tes Ar­chi­vie­ren

Klein und fein:  Mobiler Scanner Doxie Flip (Foto: Apparent Corporation)

Klein und fein: Mo­bi­ler Scan­ner Do­xie Flip

Fo­tos – vor­zugs­wei­se hi­sto­ri­sche – ma­chen ei­nen gro­ßen Reiz des Für­thWi­kis aus. Wie sah es hier aus, be­vor der Ab­riß­bag­ger kam, was stand an die­ser Stel­le, be­vor der Neu­bau er­rich­tet wur­de, wie ging es zu in der Fer­ti­gung von Fir­men, die heu­te längst Ge­schich­te sind? Bil­der sa­gen mehr als die sprich­wört­li­chen 1000 Wor­te, doch oft­mals rei­chen auch 1000 Wor­te nicht aus, um pri­va­te Fo­tos von zeit­hi­sto­ri­schem Wert zur Re­pro­duk­tion über­las­sen zu be­kom­men: Mit­un­ter möch­ten Zeit­zeu­gen ih­re – nicht sel­ten in dicke Al­ben ein­ge­kleb­ten – Schät­ze kei­nes­falls in frem­de Hän­de ge­ben, ob­wohl sie grund­sätz­lich nichts ge­gen ei­ne Ver­öf­fent­li­chung ih­rer er­in­ne­rungs­träch­ti­gen Schnapp­schüs­se ein­zu­wen­den hät­ten. Wir ha­ben uns Ge­dan­ken ge­macht, wie wir in sol­chen Fäl­len am be­sten vor­ge­hen und al­len be­rech­tig­ten Wün­schen Rech­nung tra­gen kön­nen...

Das Frei-Hand-Fo­to­gra­fie­ren vor Ort per Smart­phone lie­fert sel­ten ei­ne pas­sa­ble Gü­te: per­spek­ti­vi­sche Ver­zeich­nun­gen, Licht­re­fle­xe (Spie­ge­lun­gen) und Ver­wacke­lungs­un­schär­fen be­ein­flus­sen die Qua­li­tät und ma­chen das »Fo­to vom Fo­to« letzt­lich un­ver­wend­bar. Das Mit­füh­ren grö­ße­ren und schwe­re­ren Re­pro­duk­ti­ons-Equip­ments (Sta­tiv, meh­re­re Be­leuch­tungs­quel­len) ist aus Grö­ße­ren- und Ge­wichts­grün­den eben­falls kei­ne Op­ti­on, je­den­falls nicht zum Mit­füh­ren auf Ver­dacht. Por­ta­ble Do­ku­men­ten­scan­ner in Stab­form tau­gen in­des nur zum Di­gi­ta­li­sie­ren von Schrift­stücken, bei de­nen es letzt­lich nur auf die Les­bar­keit an­kommt und nicht auf die Fein­hei­ten. Was bleibt da üb­rig?

Durchdacht und autark: Das Gerät ist ohne Konkurrenz (Foto: Apparent Corporation)

Durch­dacht und aut­ark: Das Ge­rät ist oh­ne Kon­kur­renz

Der mo­bi­le Do­ku­men­ten­scan­ner Do­xie Flip.

Prin­zi­piell han­delt es sich da­bei um ei­nen hand­lichen Flach­bett­scan­ner klas­si­scher Bau­form, der auf­grund sei­ner Kon­struk­ti­on (Strom­ver­sor­gung durch Stan­dard-Ak­kus, Sta­tus-Dis­play, Spei­che­rung auf SD-Kar­ten) aut­ark und oh­ne An­schluß an ei­nen PC be­trie­ben wer­den kann. Da sein Deckel ab­nehm­bar ist und der Ge­häu­se­bo­den durch­sich­tig, kann man das Ge­rät kopf­über auf in Al­ben fi­xier­te Fo­tos le­gen und die­se dann per Knop­druck in sehr gu­ter Qua­li­tät (300 oder 600 dpi) ein­scan­nen. Es muß nicht lan­ge mit Um­ge­bungs­licht ex­pe­ri­men­tiert und ei­ne gün­sti­ge Auf­nah­me­posi­ti­on ge­sucht wer­den: Bild auf den Scan­ner (oder Scan­ner um­ge­kehrt auf das Bild) ge­legt, Start-Knopf ge­drückt, *surr*, fer­tig!

Ein Kom­pro­miß, der der kom­pak­ten Bau­form ge­schul­det ist, ist die Be­schrän­kung des »Blick­fen­sters« auf DIN A6, al­so in et­wa auf Post­kar­ten­for­mat. Ein ech­ter Nach­teil ist das je­doch nicht: Zum ei­nen sind die mei­sten Fo­to­ab­zü­ge aus pri­va­ter Pro­duk­ti­on so­wie­so nicht grö­ßer, zum an­de­ren bie­tet die mit dem Scan­ner ge­lie­fer­te PC-Soft­ware die Mög­lich­keit, grö­ße­re For­ma­te aus meh­re­ren (sich teil­wei­se über­lap­pen­den) Teil­scans wie­der zu ei­nem gro­ßen Bild (oh­ne sicht­ba­re Naht­stel­len) zu­sam­men­zu­flicken. Wun­der der Tech­nik!

Heu­te ist der aus Ver­eins­mit­teln frisch be­schaff­te Scan­ner beim Schatz­mei­ster ein­ge­trof­fen und steht nach er­folg­rei­cher In­be­trieb­nah­me al­len un­se­ren Mit­glie­dern zur Ver­fü­gung, die Zeit­zeu­gen­in­ter­views durch­füh­ren und da­bei nicht nur Au­dio-Auf­nah­men an­fer­ti­gen wol­len, son­dern auch dar­auf hof­fen, noch nie ver­öf­fent­lich­te Fo­tos aus pri­va­ter Hand prä­sen­tiert und an­ge­bo­ten zu be­kom­men.

Nach­trag: Ge­mäß Vor­stands­be­schluß vom 19.04.2017 wur­de die­ser An­kauf aus den zweck­ge­bun­de­nen Er­lö­sen un­se­res letzt­jäh­ri­gen Spen­den­auf­ru­fes fi­nan­ziert.

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Ein Kommentar zu »Am­bu­lan­tes Ar­chi­vie­ren«:

  1. Ralph Stenzel meint:

    So, heu­te Abend ha­be ich den Neu­zu­gang gleich mal an­ge­te­stet. Das Er­geb­nis:

    1. Ui, ist der nied­lich!

    2. Be­die­nungs­an­lei­tung? Nett ge­macht, aber wo­zu?

    3. Hey, der macht ja rich­tig Spaß...

    4. So schau­en die Scans aus? Wow!

    Für das Ge­rät, die pas­sen­de Ta­sche und ei­nen Satz der von mir seit je­her emp­foh­le­nen ene­loop-Ak­kus samt La­de­ge­rät muß­ten wir knapp 190 EUR be­zah­len, die sich frag­los bald amor­ti­sie­ren wer­den.

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