Um unseren FürthWiki-Laden in der Gustavstraße rund um die Uhr mit einem Blick- und Passantenfänger zu versehen, stellen wir schon seit Herbst 2020 ein wechselndes »Fundstück des Monats« in die Auslage. Jeweils einen Monat lang weilt dann ein Artefakt mit Fürth-Bezug im Schaufenster, dessen Eigenheiten auf einem daneben platzierten Erläuterungsblatt vermittelt werden, verbunden mit einem QR-Code zum schnellen Aufruf weiterer Informationen (meist im einschlägigen FürthWiki-Artikel).
Auf diese Weise nutzen wir unsere große Schaufensterfläche, um unser abstrakt-virtuelles Projekt mit einem konkreten Anker zum realen Leben zu verknüpfen. Das Konzept geht auf: Unsere Teammitglieder, die im Laden arbeiten oder sich besprechen, bemerken immer wieder, dass draußen vorbeigehende Menschen am Schaufenster innehalten, um das aktuelle präsentierte »Fundstück« zu betrachten und seine Beschreibung zu studieren.
Aktuell unterstützen wir das derzeit obdachlose Museum Frauenkultur Regional – International, welches bekanntermaßen seinen Standort im Marstall des Schlosses in Burgfarrnbach hat verlassen müssen, neue Räumlichkeiten in der Hirschenstraße indes noch nicht hat beziehen können: Zum einen stellen wir den Damen vom Verein Frauen in der Einen Welt e. V. unser »Hauptquartier« für ihre Sitzungen und Workshops zur Verfügung, zum anderen möchten wir ihren Publikationen zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen, indem wir eben diese als »Fundstücke des Monats« vier Wochen lang prominent bewerben.
Und das nicht nur am helllichten Tag, sondern auch in den dunklen Abendstunden: Per Schaltuhr gesteuert lassen wir unseren Laden sparsam, aber doch sehr gut wahrnehmbar bis 23:00 Uhr punktuell beleuchten. Wer danach noch aus unserer berühmten Kneipenmeile nach Hause eilt (oder wankt), wird vermutlich ohnehin nicht mehr so recht aufnahmefähig sein für das, was wir nüchternen Gemütern an intellektueller Kost anzubieten haben...
Während ein »Fundstück des Monats« definitionsgemäß nur temporär zu sehen ist, arbeiten wir kontinuierlich daran, Frauen und ihre Biographien dauerhaft sichtbar zu machen (und zu halten): Von unserem Projekt »Women in Red« hatten wir bereits berichtet, mit 143 neu verfassten Artikel allein im Jahr 2024 hat sich die Aktion als sehr erfolgreich erwiesen. Im Januar 2025 sind bereits 12 Frauen mit eigenen Artikeln gewürdigt worden, aber ob dieses Tempo auf Dauer zu halten ist, erscheint fraglich: Je mehr Einträge von der Liste der »roten« Frauen zu grünen gewandelt werden, desto schwieriger wird es, neue zu finden, die noch berücksichtigt werden sollten. Aber je mehr schlaue Leute mitdenken und mithelfen, desto besser kommen wir voran: Machen Sie selbst aktiv mit, sei es als Ideengeber(in), sei es als Autor(in)!