Das Betreten und Verlassen des FürthWiki-Ladens in der Gustavstraße 12 ist derzeit mit dem Risiko verbunden, unvermittelt eins aufs Dach zu bekommen: Gefiederte Mietnomaden haben sich auf dem altehrwürdigen Eckturm direkt über unserem Eingang niedergelassen und mit dem Ausbau ihrer luftigen Wohnung begonnen.
Wo gehobelt wird, fallen Späne, und bei Storchens sind dies Äste mitunter beachtlichen Kalibers, von denen der eine oder andere nicht im Nest bleibt, sondern unvermittelt über Bord geht und damit der Schwerkraft überantwortet wird. Kann passieren, als Storch hat man ja keine Tentakel, sondern nur einen Schnabel zur Verfügung und allein damit in luftiger Höhe eine Heimstatt zu errichten geht zwangsläufig nicht ohne Streuverluste ab...
Ein vom Autor dieser Zeilen ausgesprochener Platzverweis wurde von oben nur mit höhnischem Geklapper quittiert, in das Artgenossen in der ganzen Nachbarschaft einstimmten. Tatsächlich scheint sich die ganze Gustavstraße zum angesagten Quartier bei den Großvögeln entwickelt zu haben: Kaum ein Schornstein oder Turmaufsatz, der derzeit noch nicht von Störchen in Beschlag genommen wäre!
Vermutlich erleben wir da einen Nebeneffekt des Klimawandels: Aufgrund der milder werdenden Winter tritt ein erheblicher Teil der Storchenpopulation gar nicht mehr die riskante Reise in den Süden an, sondern bleibt in der »kalten« Jahreszeit hier. Früher sind viele Vögel auf der langen Reise zu und aus den Winterquartieren im Wortsinne auf der Strecke geblieben, heute lebt es sich erheblich ungefährlicher, wenn man das ganze Jahr über in und um Fürth bleibt und sich fröhlich vermehrt. Genug Nahrung für alle dürfte es wohl geben in unserem weiten Wiesengrund...
Nehmen wir also das Unvermeidliche hin und freuen wir uns, dass der FürthWiki-Laden damit um eine Attraktion reicher geworden ist!