Am zurückliegenden Wochenende fand in Neu-Ulm (dem bayerischen Gegenstück zum baden-württembergischen Ulm auf der anderen Donauseite) die »LokaliCon 2024« statt. Bislang trafen sich die Orga-Teams der von Wikimedia Deutschland e. V. geförderten Lokalen Räume einmal alle drei Monate rein virtuell zum Erfahrungsaustausch per Videokonferenz. Der jüngste Neuzugang namens »Temporärhaus« bot Anlass und Gelegenheit, sich auch einmal »im richtigen Leben« zusammenzusetzen, um sich produktiv zu vernetzen und nach Lösungen für die sich überall ähnelnden Herausforderungen zu suchen...
Aus unserem Fürther Team machten sich Harald Betz (Kurator) und Ralph Stenzel (Vorstandsmitglied) auf die Reise in den Südwesten und waren sehr beeindruckt von dem, was das Ulm-/Neu-Ulmer Team da so alles auf die Beine gestellt hat: In den geradezu riesigen Räumlichkeiten eines ehemaligen Sportartikelgeschäftes finden sich Freie Wissensarbeiter unter einem Dach mit Leuten aus der Maker-Szene, dem Leih-Laden, Hackern, Lötern, »Holzwürmern« und anderen Initiativen. Wenn man das Konzept im Gedankenspiel nach Fürth übertragen würde, so müsste man sich vorstellen, z.B. im (dann ehemaligen) Woolworth in der Fußgängerzone das FürthWiki-Hauptquartier, den Zukunftssalon, den Nerdberg, die Lebensmittelretter, das FabLab, die Unabhängigen Frauen Fürth und weitere Gruppierungen in friedlicher Koexistenz und Kooperation nebeneinander und miteinander vorzufinden!
Die Vorteile einer solchen »Aktiven-Zentrale« liegen ausser in der gemeinsamen Ressourcennutzung vor allem in der Attraktivität des Konzeptes für junge (und schlaue) Leute sowie in der gegenseitigen Inspiration: Wer zum Programmieren des Lasercutters kommt, findet vielleicht auch am Erforschen der Stadtgeschichte Interesse, wenn er im Wortsinne daran vorbeigeht. Der gemeinsame Nenner – Nützliches, Konstruktives und idealerweise auch Gemeinnütziges zu tun – ist ein gar nicht mal so kleiner...
Aber auch wenn solche Tagträume derzeit keine Chance auf eine Realisierung haben: Der Arbeits-Ausflug war für unsere Ehrenamtlichen dennoch ein voller Erfolg! Nicht nur, dass sehr konkrete Kontakte geknüpft werden konnten (z.B. mit einem Spezialisten für die interaktive Einbindung von gescannten 3D-Objekten in unser Wiki), wir haben auch ein ganzes Bündel von vielversprechenden Ansätzen herausgearbeitet zur Gewinnung neuer Autorinnen und Autoren sowie zur Vertiefung unserer Kooperationen mit Hochschulen und anderen Institutionen.
Rundum positiv fiel denn auch am Sonntag-Nachmittag das gesammelte Feedback am Schluss der Veranstaltung aus. Möglicherweise wird das Experiment daher kein Einzelfall bleiben und es wird im nächsten Jahr eine »LokaliCon 2025« an einem der anderen geförderten Standorte für »Freies Wissen« geben!